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Sulzburg - Grubenfelder und Gänge

Grubenfelder und Gänge

Bereich Sulzburg
- Riester
- Böschli(n)sgrund
>> Grube St. Georg (Friedrichszeche)
- Himmelsehre
- Krebsgrund
- Kobaltgrube
>> Grube Segen Gottes

Bereich Bad Sulzburg
- Dottinger Halde
- Lampisweg
- Speichel
>> Oberer Gang
>> Speichel 16
>> Uranmineralisation
- Stangengrund
>> mehrere Gruben

Erzbuck
- Hämatitabbau
- Lampisweg
- Rammelsbacher Sattel

Holderpfad
- Holderpfader Stollen
- Edelfundgrube

Antimonerzgangzug
- Schweizergrund Südseite
>> Antimongrube
- Schnellinggrube
- Pfarrhöhle

Sirnitz (vgl. eigene Unterseite)
- Hämatit-Quarz-Gänge

Grubenfeld Riester

Die Gruben Riester (nördlich der Straße beim Sägewerk) und Himmelsehre (südlich des Sägewerks)

Diese beiden sich auf den verschiedenen Seiten des Sulzbachs gegenüberliegenden Gruben östlich von Sulzburg sind die beiden bedeutendsten des Tales. Der Gang, auf dem sie bauten, verläuft von NNe nach SSW und streicht damit parallel zu den Gängen des Münstertals mit ähnlicher Mineralisation – Fluorit, Siderit und Baryt als Hauptgangarten mit eingesprengtem Chalkopyrit, Fahlerz, Galenit und Sphalerit.

Kobaltgrube Segen Gottes

Der Gang, auf dem die Grube arbeitete, ist mineralogisch ein Unikat – es handelt sich um eine Baryt-Quarzgang mit untergeordneten Karbonaten und sehr wenig Fluorit, der in von den anderen Gängen abweichender Richtung NNW-SSE streicht. Neben Galenit als Haupterz enthält er Co-Ni-Fe-Arsenide und wenig Pechblende.

Sonnhalde-Stangengrund

In diesem Bereich wurde 1990 ein Goldvorkommen entdeckt, das mit 4ppm prinzipiell abbauwürdig wäre, die goldführende Zone am Erzbuck / Bereich Felsengrund würde 3-4g/to Roherz enthalten – bei 15 Mio to Roherz also ca 45 to Gold. Das Gold kommt überwiegend in mm-großen Körnern in den verkieselten Arkosen, Konglomeraten und Tuffen vor, da aber auch xx entdeckt wurden, geht man von einer hochhydrothermalen Bildung aus die evtl. mit dem Vulkanismus im Umkreis des Münstertals in Zusammenhang steht. - Seifengold kann im Sulzburger Talbach gefunden werden.

Im Bereich des Felsengrundes gibt es auch kleine Reste eines Bergbaus aus dem 18. Jhdt (Grube Fürstenvertrag), der auf einem Galenit-führenden Fluorit-Baryt-Quarz-Gang arbeitete.

Antimonerzgang

(Holderpfad – Schnelling – Kälblescheuer)

Dieser mit 5 km Länge zu den längsten Gangzügen des Schwarzwalds zählende Gangzug ist oberflächlich durch zahlreiche Pingen markiert (mehr als 70 Bergbau- und Aufschlussspuren).
Der Gang ist mehrfach parallel zur Rheinstörung versetzt. Im westlichen und im zentralen Teil dominieren Antimonerze, am östlichen Ende (westlich des Weiherkopfs) tritt nur die Durchläuferphase aus Fahlerzen, Pyrit und Arsenopyrit auf. Mit Ausnahme Holderpfad nimmt der Kupferanteil der Mineralisation von Ost nach West ab.
Die Mineralisation umfasst eine reiche Variation von antimonhaltigen Mineralien, die bis 1% Gewichtsprozent Silber enthalten können.

Reicher mineralisierte Abschnitte sind: Holderpfad, die Antimongrube im Schweizergrund und die Schnellinggrube:

Holderpfad

Das Gebiet des Holderpfads im obersten Fliederbachtal weist eine große Zahl von Bergbauspuren auf (unter Wasser stehende Stollen, Halden, Schachtpingen, Stollenpingen, Verebnungsflächen etc). Gruben im Gebiet waren: Grube Edelfund, Grube Frischglück, Friedestollen und Grube Holderpfad.
Aus dem frühen 15. Jhdt liegen Nachrichten vor, in denen diese Grube als silberreich eingestuft werden. Nachdem die Gruben zunächst in Vergessenheit geraten scheinen, wird der Abbau Ende des 18. Jhdts. wieder aufgenommen (aber schon 1793 wieder eingestellt). Im Zentrum des bis 1 m mächtigen Quarzgang fanden sich über 5 cm dicke Fahlerzbänder mit xx bis 7 mm KL, die noch in den 90er Jahren des letzten Jhdts auf der Halde am Bach gefunden werden konnten – zusammen mit Parasymplesit mit Kristalligeln bis mehrere mm Größe in typisch graugrünen xx.

Antimongrube am Schweizergrund

Archäologische Untersuchungen ergaben, dass schon um die Wende 14./15. Jhdt ein Bergbau in geringem Umfang stattfand. Erst aus dem 18. Jhtd liegen detaillierte Aufzeichnungen auch über die Verhüttungsmethoden vor. Nach denen wurde aus dem Haupterz Stibnit bei 600-700°C „geläutertes Antimon“ erschmolzen, das in der Medizin (!), Kosmetik (!), Alchemie und im Buchdruck eingesetzt wurde. Am Westhang des Wegscheiderkopfes sind noch heute Halden dieses Bergbaus aufzufinden.

Die Schnellinggrube

Das kleine Bergwerk liegt am Nordhang des Schnelling im Schnellingrund. Über dieses Bergwerk gibt es nur spärliche Nachrichten aus dem 18. Jhdt. Die sauren Grubenwässer waren aufgrund der Gangführung aus Pyrit/Markasit intensiv rot gefärbt.
Oberhalb des Stollens liegen interessate Pingen direkt unterhalb der Forststraße. In einer großen Biegung liegen nordwestlich und südöstlich Stollen- und Schachtpingen und nordwestlich in einem anstehenden Quarzriff eine kleine Höhle. Hier wurden Meneghinit und Chalkostibit gefunden, sowie bis cm-große Bournonit-xx.

Bestandsliste Sulzburg (gesamt)

Abernathyit, Achat (Var.: Chalcedon), Adular (Var.: Orthoklas), Allophan, Almandin, Amethyst (Var.: Quarz), Anatas, Anglesit, Ankerit, Annabergit, Antimonit (=Stibnit), 'Antimonocker', 'Apatit-Gruppe', Arseniosiderit, Arsenopyrit, Autunit, Azurit
Bariopharmakosiderit, Baryt, Bayldonit, Berthierit ?, Beudantit, Boulangerit, Bournonit, Brochantit
Calcit, Cerussit, Cervantit, Chalcedon (Var.: Quarz, Mogánit), Chalkopyrit, Chalkosin, Chalkostibit, Chromit, Chrysokoll, Covellin
Dolomit, Duftit
Eisenkiesel (Var.: Quarz), Erythrin
'Feldspat-Gruppe', Ferrisymplesit, Fluorit, Fülöppit
Galenit, Gips, Goethit, Gold, 'Granat-Supergruppe', Graphit, Greenockit
Hämatit, Heinrichit, Hemimorphit, Hörnesit, Hydrozinkit
Ilmenit, Ilsemannit ?
Jamesonit, Jarosit, Jaspis (Var.: Chalcedon)
Kassiterit, Kobaltkoritnigit, 'Kupferpecherz'
'Limonit', Linarit, Löllingit
Magnetit, Malachit, Markasit, Massicotit, Meneghinit, Metaheinrichit, Metakahlerit, Metastibnit, Metazeunerit, Miargyrit ?, Mimetesit, 'Monazit'
Oxyplumboroméit
Parasymplesit, Parnauit, Pitticit, Plagionit, Pyrargyrit, Pyrit, Pyromorphit
Quarz
Rammelsbergit, Rauchquarz (Var.: Quarz), Rutil
Safflorit, Scheelit, Schwefel, Segnitit, Semseyit, Senandorit, Sénarmontit, Serizit (Var.: Muskovit), Siderit, Silber, Skorodit, Skutterudit, Smithsonit, Sphalerit, Stibiconit (Var.: Roméit-Gruppe), Stibnit
'Tennantit-Serie', 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie', Tirolit, Titanit, 'Turmalin-Supergruppe'
Uraninit, Uranospathit
Valentinit
Wallkilldellit-(Mn), Wismut, Wulfenit, Wurtzit
Yukonit
Zálesíit, Zeunerit, Zinkenit, Zirkon