Ludwig - Adlerbachtal
Inhalt
1. Bergbaugeschichte
2. Lage der Grube
3. Mineralisation
4. Bestandsliste Grube Ludwig
Quellen
Bergbaugeschichte
Die Grube baute bis 1857 silberreiche Erze ab. Doch die Quarzgänge im Bereich der Grube Ludwig weisen auch die Besonderheit auf, dass sie als einzige in nennenswertem Umfang auch Gold enthalten. Gold kommt vor allem vor im Pyrit, aber auch als Freigold. Etwa um 1980-1981 wurde der Pyrit aus der Halde wegen seines Goldgehalts noch einmal untersucht.
Der Gang war vermutlich schon vor dem Dreißigjährigen Krieg über einen 80 m langen Stollen abgebaut worden. Der Betrieb wurde 1740 wieder aufgenommen und von da an mit vielen Unterbrechungen bis 1857 betrieben worden.
Lage
Die Halden der Grube befinden sich im Adlerbachstal, das unweit des Stbr. Hechtsberg von der B33 Hausach in Richtung Offenburg links zwischen zwei Häusern abzweigt. Hier geht es auf einer Schotterpiste, die nicht befahren werden darf, etwa 1,5 km am oberen Gehöft vorbei, dann gelangt man ca. 50m weiter links zu einer Brunneneinfassung direkt am Forstweg. Diese zeigt das Mundloch des in der letzten Betriebsperiode angelegte untere Stollen an. Der obere Stollen liegt rund 100 m höher am Hang. Von dort reicht die Halde bis auf den Forstweg herab. Außerdem liegen in diesem Bereich mehrere Pingen, die mehr oder weniger stark überwachsen sind.
Mineralisation
Auf der Halde treten relativ viel Antimonerze auf, während Galenit eher zurücktritt. Die Erze sind meist im derben Quarz der edlen Gangformation eingewachsen und selten kommt es auf kleinen Klüftchen zu Kristallbildungen.
Die Antimonerze sind teilweise nur schwierig zu bestimmen, da hier einige Minerale der Antimonspießglanze auftreten. Die seltenen Erze (z.B. Andorit, Fizélyit, Plagionit, Ramdohrit) kommen nur als derbe Erzfunken im Quarz vor.
Von den Mineralien Semseyit und Miargyrit konnten einige schöne Kristalle gefunden werden, meist sind es aber nur derbe Einsprenglinge, wobei Semseyitbutzen bis 5 cm Durchmesser gefunden wurden.
Interessant ist weiterhin das Auftreten von ged. Gold innerhalb von grauen Hornstein oder in Paragenese mit Antimonit und Sphalerit.
Bestandsliste
Andorit, [Anglesit], Antimon, [Arseniosiderit], Arsenopyrit, Bariopharmakosiderit, Baryt, [Beudantit], Boulangerit, Bournonit, Calcit, Cerussit, [Copiapit], Dolomit, Fizélyit, Fluorit, Galenit, Gips, Goethit, Gold, Hydrozinkit, [Jamesonit], Jarosit, [Kolfanit], [Lazarenkoit], 'Limonit', Markasit, [Melanterit], Metastibnit, Miargyrit, Mimetesit, Muskovit, [Ogdensburgit], Oxyplumboroméit, [Pharmakolith], Plagionit, [Plumbojarosit], Polybasit, Pyrargyrit, Pyrit, Pyrostilpnit, Quarz, Ramdohrit, [Römerit], [Schwefel], Semseyit, [Senandorit], [Sénarmontit], Serizit (Var.: Muskovit), Skorodit, Sphalerit, Stephanit, [Stibiconit (Var.: Roméit-Gruppe)], Stibnit, 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie', Valentinit, ['Wallkilldellit-(Fe)'], [Wallkilldellit-(Mn)], [Yukonit], Zinkenit