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Münstertal - Gruben

Bei der Beschreibung der Gangzüge und Gruben im Münstertal folge ich MARKL, Gregor – siehe Quellen.
Die in Klammern angegebenen, MARKL ergänzenden Buchstaben beziehen sich auf die von METZ, RICHTER, SCHÜRENBERG (1957) vorgenommene Einteilung in Gangtypen.

Die Beschreibung der einzelnen Grubenfelder wird jeweils abgeschlossen von einer Bestandsliste an Mineralien für dieses Grubenfeld. Ganz Am Ende finden Sie auch eine Bestandsliste der Mineralien für das gesamte Revier. Von dort aus sind die Mineralienphotos komplett verlinkt, bei den einzelnen Grubenfeldern finden Sie ebenfalls Links, wenn von diesem spezifischen Grubenfeld eine Abbildung eines Minerals vorhanden ist.

Vom Münstertal bin ich nicht sonderlich gut mit Mineralien bestückt. Die meisten meiner eigenen (und fremden erworbenen) Funde stammen vom Schindler- bzw Teufelsgrundgang.

(Ehemalige) Fundpunkte

Die Gruben udn Ihre Bestandslisten finden Sie weiter unten. Von der folgenden Linkliste aus können sie direkt erreicht werden:

1. Untermünstertal
2. Riggenbach
3. Kropbach
4. Wildsbach
5. Süßenbrunn
6. Rammelsbach
7. Obermünstertal a
8. Obermünstertal b
9. Muldener Tal a
10. Muldener Tal b
11. Kaltwasser



1 - Untermünstertal

Tirolergrund (H)
Dietzelbach (G)
Etzenbacher Poche (F)
Etzenbach Ost 1 (F)
Etzenbach Ost 2 (F)
Etzenbach Ost 3 (F)

Im Bereich der Etzenbacher Gangzüge viele Stollen- und Schachtpingen; hier auch viele Mineralien aus einer Feuersetzparagenese wie Caledonit, Chenit, Elyit, Hydrocerussit, Lanarkit, Leadhillit/Susannit; Mennige, Massicotit

Bestandsliste Untermünstertal gesamt:

Akanthit, Allophan, Anglesit, Ankerit, Aragonit, Arsenopyrit, Aurichalcit, Azurit, Baryt, Beudantit, Brochantit, Caledonit, Cerussit, Chalkopyrit, Chenevixit, Chenit, Chrysokoll, Coronadit, Covellin, Cualstibit, Elyit, ‚Fahlerz‘, Fluorit, Galenit, Greenockit, Hämatit, Hemimorphit, Hydrocerussit, Hydrozinkit, Jarosit, Lanarkit, Leadhillit, 'Limonit', Linarit, Lithargit, Malachit, Markasit, Massicotit, Mimetesit, Minium (vulgo: Menninge), Olivenit, Oxyplumboroméit, Plumbojarosit, Pyrargyrit, Pyrit, Pyromorphit, Quarz, Rosasit, Schultenit, Schwefel, Segnitit, Siderit, Silber, Skutterudit, Sphalerit, Spionkopit ?, Susannit, 'Tennantit-Serie', Tenorit, 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie', Theisit, Yarrowit ?

2 - Riggenbach

Riggenbach (G)

Der Gangzug Riggenbach schließt sich 1 km östlich an Tirolergrund und Etzenbach an. Mit ersterem kreuzt er sich gar. Er zieht sich bis zur Klöpfe in NNE. Hier scheint erst im 18. Jhdt Bergbau versucht worden zu sein. Zunächst mit befriedigenden Ergebnissen, ab dem Beginn des 19.Jhdts aber erfolgte der Niedergang, um 1833 fiel der Gangzug endgültig ins Bergfreie.

Im Quarz: Pyrit, Galenit, Sphalerit und Fahlerz, in Siderit bis faustgroße Chalkopyrit-Linsen und – unscheinbar feinnadelig – Bismuthinit (v.a. in den Haldenresten im Süden. Im Norden an der Klöpfe Galenit, Cerussit Brochantit, Pyromorphit und Serpierit.

Bestandsliste Riggenbach gesamt:

Akanthit, Allophan ?, Anatas, Anglesit, Ankerit, Aragonit, Arsenopyrit, Aurichalcit, Azurit, Baryt, Beudantit, Brochantit, Calcit, Cerussit, Chalkanthit, Chalkopyrit, Chalkosin, Covellin, Cuprit, Dolomit, 'Feldspat-Gruppe', Fluorit, Galenit, Gips, Goethit, Greenockit ?, Hämatit, Jarosit, Kupfer, Langit ?, 'Limonit', Linarit, Malachit, Manganocalcit (Var.: Calcit), Markasit, Plumbojarosit, Pyrit, Pyromorphit, Quarz, Rhodochrosit, Schwefel, Serpierit, Siderit, Sphalerit, Spionkopit ?, 'Tennantit-Serie', 'Tetraedrit-Serie', Todorokit, Wulfenit, Yarrowit ?

3 - Kropbach

Dieses Fundgebiet liegt gegenüber Etzenbach südlich der Neumagen.

Dazu zählen folgende Gangzüge/Gruben:

Kropbach West (F)
Kropbach Steinbruch (F)
Kropbach Hof (F)
> Galgenhalde I (C)
> Galgenhalde II (C)
Maria Theresia (G)
Ludwig Heinrich (G)

Gemeinsamkeiten: Als primäre Gangarten zunächst feinkörniger Quarz mit Pyrit/Markasit und Arsenopyrit, sekundär gefolgt von grobkörnigerem Quarz mit Baryt und Siderit sowie (in Ludwig-Heinrich und Maria-Theresia) etwas Fluorit. Tertiär je nach Gang folgen Sphalerit, Chalkopyrit, Galenit und Fahlerz.

Sekundärmineralien
Bereich Maria-Theresia: Aurichalcit, Azurit, Karminit, Mimetesit, Olivenit, Sabelliit, Skorodit.
Maria-Theresia und Ludwig-Heinrich: Adamin, Bariopharmakosiderit, Bayldonit, Beudantit, Brochantit, Cerussit, Chrysokoll, Cornwallit, Hemimorphit, Hydrozinkit, Linarit, Malachit, ged. Schwefel, Ged. Silber. Strashimirit

Kropbach-Hof - Vor allem Arseniosiderit, Arsenopyrit, Bariopharmakosiderit

Neben diesen Mineralen an der Galgenhalde auch Bayldonit und Beudantit/Segnitit

Steinbruch Kropbach - Boyleit


Bestandsliste Kropbach gesamt:

Adamin, Akanthit, Anatas, Anglesit, Ankerit, Aragonit, Arsenopyrit, Aurichalcit, Azurit, Bariopharmakosiderit, Baryt, Bayldonit, Beudantit, Bornit, Boyleit (TL), Brochantit, Caledonit, Camerolait, Cerussit, Chalkopyrit, Chrysokoll, Cornubit, Cornwallit, Covellin, Cuprit, Digenit, Dolomit, Elyit, Erythrin, ‚Fahlerz‘, Fluorit, Galenit, Gips, Goethit, Greenockit, Gunningit, Haematit, Hemimorphit, Hydrocerussit, Hydrozinkit, Karminit, Langit, Linarit, Löllingit, Malachit, Markasit, Mimetesit, Minium, Olivenit, Oxyplumboromeit, Pyrit, Pyromorphit, Quarz, Sabelliit, Schwefel, Segnitit, Siderit, Silber, Skorodit, Smithsonit, Sphalerit, Strashimirit, Susannit, Tenorit, 'Tetraedrit-Gruppe', Zinkolivenit

4 - Wildsbach

Wildsbach (C)
Wildsbach (Süd-)Ost (C)

Der Bereich Wildsbach schließt sich östlich an den Bereich Kropbach an.

Insgesamt ist der Bereich für eine reiche Arsenopyrit-Führung der Gänge bekannt. Hier liegen zwei lange Pingenreihen aus dem Mittelalter. Neben dem Arsenopyrit finden sich Markasit, Pyrit, Pyrrhotin.
Im Quarz eingewachsen (selten frei in Drusen) außerdem Fahlerz (bis 20% Ag-Anteil), Galenit, Sphalerit, Schultenit, Mimetesit.

Bestandsliste Wildsbach gesamt:

Akanthit, Anatas, Anglesit, Ankerit, Arseniosiderit, Arsenopyrit, Baryt, Beudantit, Bismuthinit, Bismutit ?, Bornit, Calcit, Caledonit, Cerussit, Chalkanthit, Chalkopyrit, Copiapit, Covellin, Digenit, Duftit, Fluorit, Galenit, Gips, Goethit, Greenockit, Hydrocerussit, Ilsemannit, Jarosit, Linarit, Malachit, Markasit, Mimetesit, Montmorillonit, Olivenit, Oxyplumboroméit, Pitticit, Plumbogummit, Plumbojarosit, Pyrit, Pyromorphit, Pyrrhotin, Quarz, Schultenit, Schwefel, Segnitit, Shannonit, Siderit, Skorodit, Sphalerit, 'Tennantit-Serie', 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie', Wulfenit

5 - Süßenbrunn

Süßenbrunn (G)
> Große Gabel (G)

Das Süßenbrunner Tal zweigt gleichfalls von der Neumagen nach Süden ab – westlich des Kropbachs. Der Gangzug lässt sich vom Norden - von Wogenbrunn im Untermünstertal - bis zur Großen Gabel im Süden verfolgen. Im Bereich Süßenbrunner Tal befand sich im 11./12. Jhdt. die älteste datierte Kupferverhüttung im Schwarzwald.
Im Gangzug dominiert wie bei den meisten Gängen des vorderen Münstertals eine Mischung aus Siderit, Baryt und Quarz verschiedener Generationen, im Bereich Süßenbrunn tritt der Siderit besonders in den Vordergrund. Die Erze Galenit, Sphalerit, Fahlerz und der dominierende Chalkopyrit finden sich meist eingewachsen in Siderit und Quarz. Die Sekundärparagenese erscheint weniger ausgeprägt als in den östlicheren Bereichen.

Bestandsliste Süßenbrunn gesamt:

Azurit, Baryt, Beudantit, Bournonit ?, Brochantit, Chalkophyllit, Chalkopyrit, Chalkosin, Cuprit, Galenit, 'Gersdorffit', Goethit, Lepidokrokit, 'Limonit', Malachit, Quarz, Schwefel, Segnitit, Siderit, Sphalerit, 'Tetraedrit-Gruppe'

6 - Rammelsbach

Rammelsbacher Eck (G)
Grube Schlossberg
> Schlossberg West (G)
> Schlossberg Ost (G)

Der Rammelsbach ist ein kleines Seitental des Münsterhaldener Tals. Münsterhalden erreicht man, wenn man in Münstertal-Rotenbuck der L130 folgt. Münsterhalden befindet sich dann auf halbem Weg nach Neuenweg am Belchen.
Der Rammelsbach zweigt kurz vor dem „Ortskern“ Münsterhalden nach Westen ab. Das Tal sollte zumindest bis zum Dekan-Strohmeyer-Haus befahrbar sein.

Die Gangzüge führen Baryt, Siderit, Fluorit und Quarz. Sie scheinen erst in der Nachkriegszeit zwischen 1955 und 1958 zur Fluorit-Gewinnung untersucht worden zu sein, ältere Bergbauspuren finden sich nicht. Alle Gänge führen Galenit, Sphalerit und Chalkopyrit, sind jedoch alle erzarm.

In direkter Nachbarschaft des Schlossberg-West-Ganges wurden neolithische Abbaustellen von Hämatit entdeckt. Daher ist das ganze Gebiet streng grabungsgeschützt, und aufgrund der nicht sammlungswürdigen Überreste des Bergbaus aus den 50ern auch nicht der Nachsuche wert.

Bestandsliste Rammelsbach gesamt:

Azurit, Baryt, Bornit, Brochantit, Chalkopyrit, Chalkosin, Chrysokoll, Covellin, Fluorit, Goethit, Langit, 'Limonit', Malachit, Quarz, Siderit, Sphalerit, 'Tennantit-Serie'

7 - Obermünstertal a

Steinbrunnen (F)
Verbrennter Bühl

Der Steinbrunnen wird – wie bereits erwähnt – in der Urkunde Kaiser Konrads über die Bergrechte im Münstertal aus dem Jahr 1028 gelistet. Daher ist sie von kulturhistorischer Bedeutung. Der Steinbrunnen liegt im Obermünstertal, nach dem „Kern“ des Ortsteils Krumlinden am nördlichen Hang am oberen Rand einer weiten unbewaldeten Weide.

Ehemals Fundort für Greenockit, Smithsonit, Sphalerit, Quarz

Der verbrannte Bühl liegt von dort aus Richtung Klöpfe (vgl. Bereich Riggenbach). Pingenreihe mit teils kristallinem Baryt, wenig Galenit, minimal Azurit, Fahlerz und Malachit.

Bestandsliste Obermünstertal a gesamt:

8 - Obermünstertal b

St. Trudpert
> Münstergrund (D)

Der Münstergrund liegt oberhalb des Klosters St Trudpert. Hier steht eine der eher seltenen Antimonerz führenden Gänge an. Aus ihm stammt Stibnit mit bis zu 3cm langen Nadeln und Jamesonit-Nadeln in „Gewöll-Form“, die bis zu 5cm große Quarzdrusen ausfüllen konnten.

Eingewachsen außerdem Arsenopyrit, Berthierit, Chalkopyrit, Fahlerz, Metastibnit, Plagionit, Pyrit, Sphalerit und Zinckenit. Dazu Sekundärbildungen wir Parasymplesit/Vesuvianit- Misch-xx und ged. Schwefel.

Bestandsliste Obermünstertal b gesamt:

Akanthit, Ankerit, Arsenopyrit, Baryt, Berthierit, Chalkopyrit, Dolomit, Galenit, Gips, Halotrichit, Jamesonit, Kaolinit, Malachit, Markasit, Metastibnit, Miargyrit, Oxyplumboroméit, Parasymplesit, Plagionit, Pyrit, Quarz, Rhomboklas ?, Schwefel, Serizit (Var.: Muskovit), Silber, Skorodit ?, Sphalerit, Stibiconit (Var.: Roméit-Gruppe), Stibnit, 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie', Valentinit, Vivianit, Zinkenit

Zechengebäude (Poche) am Eingang des Muldner Tals
Zechengebäude (Poche) am Eingang des Muldner Tals Aufnahme August 2018

9 - Muldener Tal a

Gebäude beim Besucherbergwerk Teufelsgrund
Gebäude beim Besucherbergwerk Teufelsgrund

Grube Teufelsgrund (A)
Grube Schindler (A)

Dazugehörige Stollen und Strecken von Talgrund zum Bergkamm:

> Wilhelmstollen
> Luisen-Strecke
> Trudpert-Stollen
> Friedrich-Stollen (nach dem 2. Weltkrieg Hauptförderstollen, heute Besucherbergwerk Teufelsgrund)
> Michaelsstollen
> Barbarastollen
> Carato-Stollen


Alle diese Stollen sind über Schächte und Gesenke miteinander verbunden. Die Grube Teufelsgrund dürfte damit die bedeutendste im Münstertal gewesen sein (deren Geschichte im Einzelnen s.o.). Aufgrund der untertägigen Vernetzung ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch die aus dem benachbarten Gangzug am Schindler stammenden Mineralien mit der Herkunft „Teufelsgrund“ bezeichnet wurden und laut Markl die Grube Schindler nirgendwo auf Fundzetteln genannt wird. Die Gruben gehörten dem Kloster Trudpert und trugen mit einem großen Anteil zu dessen Reichtum bei.

Der Schindler“gang“ besteht aus drei großen bis 4m mächtigen Linsen, die bis zu mehrere hundert Meter lang waren. Aufgrund von tektonischen Ereignissen ist Gang und Nebengestein stark zerrüttet. Die stark eckigen Nebengesteinsbruchstücke wurden von Sphalerit oder Galenit umwachsen, die wiederum von Quarz verkittet wurden und so zu einer Brekzie zusammenwuchsen.

In dieser zweiten Phase hydrothermaler Aktivität bildete sich lokal auch ged. Arsen, Baryt I (etwas später als der Fluorit), Ferberit (in blauem Chalcedon), Fluorit I, Gersdorffit, Mimetesit (als weißliche Büschel), Parasymplesit, Pyrargyrit, Pyrostilpnit, Rammelsbergit, Realgar, Schultenit und ged. Silber (meist schnell angelaufen). In den oberen Teufen auch Cerussit und Pyromorphit.
Der Fluorit dieser Phase bildete Würfel mit bis zu 10 cm KL, häufig waren die Würfel mehr oder weniger rhomboedrisch verzerrt.

In der dritten hydrothermalen Phase folgen erneut Fluorit, chalcedonartiger Quarz und Baryt mit etwas Siderit, großen Mengen von Pyrit/Markasit, etwas Sphalerit und Galenit sowie geringen Mengen an Fahlerz und Chalkopyrit.
Der Galenit hier hat einen deutlich geringeren Ag-Gehalt als in Phase II. Der Pyrit ist oft gelartig ausgebildet und zersetzt sich schnell. Die Fluorite dieser Phase bilden gerne 48-Flächner (Hexakisoktaeder) mit einer Größe bis über ein Zentimeter, selten begleitet von bis zu 1 mm großen, weißen Chukhrovit-(Ce)-xx.

Eine letzte hydrothermale Phase brachte wieder silberreichen Galenit, Pyrit, Quarz und eine Reihe von Carbonaten hervor, v.a. faszinierende Stufen von Calcit, gesucht v.a. in Form von Kanonenspat mit xx und Kristallaggregaten bis 5 cm Größe, die in vielen historischen Sammlungen vertreten sind. Die besten Stufen stammten aus dem Südwestteil des Teufelgrundgangs. Sekundärmineralien sind hier relativ selten, und meist durch den Schwefel von Pyrit/Markasit getriggerte Sulfate – darunter Gips am häufigsten, daneben Devillin, Greenockit. Cerussit, Linarit und Malachit nur sehr untergeordnet.

Photos oben:
(1) Eingang zum Michaelsstollen; (2) Halde des Michaelsstollens, (3) Halde am Barbarastollen

Bestandsliste Muldner Tal a gesamt


Akanthit, Amethyst (Var.: Quarz), Anglesit, Anhydrit, Ankerit, Antimon, Aragonit, Arsen, Arsenolith, Arsenopyrit, Aurichalcit, Auripigment
Baryt, Bertrandit, Bismuthinit, Bournonit
Calcit, Cerussit, Chalcedon (Var.: Quarz, Mogánit), Chalkopyrit, 'Chukhrovit', Chukhrovit-(Ce), Covellin
Devillin, Digenit, Dolomit
Ferberit, Fluorit
Galenit, 'Gersdorffit', Gips, Goethit, Goslarit, Greenockit
Hämatit, Hemimorphit, Hydrocerussit, Hydrozinkit
Jarosit
Kaňkit
Lanarkit, Leadhillit, Linarit
Malachit, Markasit, Melanterit, Mimetesit, Minium, Muskovit
Nickelin
Orthoserpierit, Oxyplumboroméit
Parasymplesit, Pyrargyrit, Pyrit, Pyromorphit, Pyrostilpnit, Pyrrhotin
Quarz
Rammelsbergit, Realgar
Safflorit, Schulenbergit, Schultenit, Schwefel, Serpierit, Siderit, Silber, Skorodit, Skutterudit, Smithsonit, Sphalerit, Stephanit, Stolzit, Strontianit, Susannit
'Tennantit-Serie', 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie'
Wulfenit

Besucherbergwerk Teufelsgrund
Besucherbergwerk Teufelsgrund

10 - Muldener Tal b

Halde im Bereich des Herrenwaldgangs
Halde im Bereich des Herrenwaldgangs

Herrenwald und umliegende Gänge:

> Leopoldstollen (Herrenwaldgang)
> Herrenwald (A)
> Kaibengrund (A)
> Glanzenberg (A)

Alle diese Gruben / Gangzüge zeigen dieselbe frühe Quarz/Pyrit/Arsenopyrit-Phase und eine spätere Phase von Baryt und Fluorit. Allein der mittelalterliche Bergbau auf Silber war hier erfolgreich, in der frühen Neuzeit wurden die Gänge noch einmal untersucht, der Herrenwaldgang auch noch einmal im Zeichen der Rohstoffautarkie im 3. Reich / WW II und der wirtschaftlichen Erholung in den 50er Jahren.

Im Bereich der Pingenzüge finden sich noch Baryt-Stüfchen, hin und wieder auch Minerale der Feuersetzparagenese mit Hydrocerussit, Lanarkit, Leadhillit/Susannit, Mennige. Eine Pinge im Gewann Holzschlag lieferte früher auch bis zu kopfgroße Quarzzstufen, teilweise mit Chalcedon überzogen, z.T. mit korrodierten Galenit-Würfeln und Barytnüssen bis 4 cm Durchmesser – mitunter auch massenweise mit Wulfenit-xx besetzt.

Aus dem Leopoldsstollen (inzwischen Wasserreservoir) stammen schöne Stufen von Fluorit, Baryt und sonst für das Muldener Tal seltene Sekundärparagenesen mit ged. Arsen, Calcit, Cerussit, Hemimorphit, Pyromorphit, ged. Silber und sehr schöne Strontianite (bis cm-große schneeweiße Büschel auf ockerbraunem, angewittertem Ankerit).

Bestandsliste Muldener Tal b gesamt:

Ankerit, Arsen, Arsenopyrit, Baryt, Calcit, Cerussit, Chalcedon (Var.: Quarz, Mogánit), Chalkopyrit, Dolomit, Fluorit, Galenit, Greenockit, Hemimorphit, Hydrocerussit, Hydrozinkit, Lanarkit, Leadhillit, 'Limonit', Massicotit, Minium, Pyrargyrit, Pyrit, Pyromorphit, Pyrrhotin, Quarz, Siderit, Sphalerit, Strontianit, Susannit, Wulfenit

11 - Kaltwasser

Lage der Giftgrube
Lage der Giftgrube Erkennbar an dem veränderten Bewuchs in der Bildmitte

Giftgrube
Knappengrund I
Knappengrund II
Kaltwasser-Knappengrundgang


Die Giftgrube im Kaltwasser nimmt aufgrund ihrer Mineralisation eine Sonderstellung der Münstertaler Gruben ein. Die Kaltwasser zweigt vom Muldener Tal kurz vor dem Besucherbergwerk Teufelsgrund nach Süden Richtung Belchen ab. Der Stollen liegt gegenüber der Käserei Glocknerhof am Osthang direkt neben dem Kaltwasser-Bach. Im Gelände ist er durch eine Einsenkung „erkennbar“.
Es handelt sich um ein relativ kleines Vorkommen, dessen Stollenprofil überwiegend aus dem 16./17. Jhdt. stammt. In den 70er Jahren wurde der Stollen bei Prospektionsarbeiten des Geologischen Landesamtes zufällig wiederentdeckt und im Zuge der Erkundungsarbeiten von Freiburger Student/innen aufgewältigt.

Zur Untersuchung war der Stollen gesümpft worden, inzwischen stehen die Tiefbaue wieder unter Wasser, der Stollen wurde wieder verschlossen. Daher stammen alle bekannten Stufen aus dem Stollen von dieser Untersuchung. Gefunden wurde: Gediegen Arsen in bis zu 30cm großen Stufen, z.T. mit bis zu 4cm großen Galenit-Würfeln, in kleinen Mengen begleitet von Silbererzen wie Miargyrit, Pyrostilpnit, Pyrargyrit und ged. Silber. Sehr untergeordnet kamen desweiteren vor: Chalkopyrit, Fahlerz, Jamesonit, Löllingit, Sphalerit (z.T. rot transparent). Als Sekundärmineralien: Arsenolith, Parasymplesit und Realgar.

Die weiteren Gruben und Gangzüge im Bereich des Kaltwasser-Tals und am Nordhang des Belchens sind mineralogisch weniger interessant, obwohl auch hier eine relativ hohe Zahl an Mineralisationen vorliegt. Ausnahmen bilden allein die im hintersten Kaltwassertal liegenden Gänge, die unter den Namen Knappengrund I, Knappengrund II und Kaltwasser-Knappengrund bekannt sind.

Beim Knappengrund I und Kaltwasser-Knappengrundgang liegt die typische Muldener Gangmineralisation vor – mit Fluorit, Baryt, Quarz und Karbonaten.

Im Knappengrund I dominieren Fluorit und Baryt, an Erzen kommen vor: Galenit sowie in geringeren Mengen Chalkopyrit, Fahlerz und Sphalerit. Aus dem heute vergitterten Stollen stammen schöne, warzig-kugelige, hochglänzend braunorange Mimetesite.

Im Kaltwasser-Knappengrundgang dominiert zu Siderit zersetzter Goethit, dazu sekundäre Bleimineralien. Aus dem Stollen stammen eine Reihe schöner, wenn auch überwiegend kleiner Sekundärmineralien – darunter Agardit, Arseniosiderit, Barriopharmakosiderit, Bayldonit, Beudantit / Segnitit, Caledonit, Duftit, Erythrin/Köttigit, Karminit, Leadhillit/Susannit (hier natürlichen Ursprungs), Linarit, Mixit, Serpierit, Zeunerit, Zinkrosasit.
Im Bereich der Pingen auf dem Gang konnten schöne Glasköpfe gefunden werden, teilweise mit Pyromorphit-xx überstreut, weniger häufig auch mit Cerussit und Wulfenit.
Ca 100 m westlich des Baches liegen umfangreiche Halden im Hochwald.

Der Knappengrund II-Gang hat eine andere Mineralisation. Durch tektonische Bewegungen stark zerbrochen wurden die Nebengesteinsstücke zunächst durch Quarz mit z.T. reichlich Pyrit-Markasit umhüllt, in späteren Brekziierungsphasen werden die Bruchstücke dann durch hornsteinartigen Quarz, Fluorit und spätem Baryt verkittet. Im Hornstein spärlich eingestreut: Chalkopyrit und Fahlerze. Interessant ist das Vorkommen von U-Mineralien wie Autunit und Zeunerit.


Bestandsliste Kaltwasser gesamt:

Agardit-(Y), Akanthit, Anglesit, Ankerit, Arsen, Arseniosiderit, Arsenolith, Arsenopyrit, Auripigment, Autunit, Azurit, BAriopharmakosiderit, Baryt, Bayldonit, Beudantit, Calcit, Caledonit, Cerussit, Chalcedon (Var.: Quarz, Mogánit), Chalkopyrit, Cuprit, Devillin, Dolomit, Duftit, Elyit, Erythrin, ‚Fahlerz‘, Fluorit, Galenit, Gersdorffit, Goethit, Jamesonit, Karminit, Kenoargentotetraedrit, Köttigit, Langit, Leadhillit, Linarit, Löllingit, Malachit, Markasit, Meta-Zeunerit, Miargyrit, Mimetesit, Mixit, Oxyplumboromeit, Parasymplesit, Posnjakit, Pyrit, Pyromorphit, Pyrostilpnit, Pyrrhotin, Quarz, Realgar, Safflorit, Segnitit, (Serpierit - im Mineralienatlas von dieser Stelle nicht aufgeführt, Stufe stammt aber von seriösem Sammler), Siderit, Silber, Sphalerit, 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie', Uraninit, Wulfenit, Zeunerit, Zincorosasit

Bestandsliste für das gesamte Revier Münstertal

'Agardit', Agardit-(Y), Aikinit, Akanthit, Allophan ?, Almandin, Amethyst (Var.: Quarz), Anatas, Anglesit, Anhydrit, Ankerit, Antimon, 'Apatit-Gruppe', Aragonit, Arsen, Arseniosiderit, Arsenolith, Arsenopyrit, Aurichalcit, Auripigment, Autunit, Azurit
Bariopharmakosiderit, Baryt, Bayldonit, Berthierit, Bertrandit, Beudantit, Bismuthinit, Bismutit, Bornit, Bournonit, Boyleit, 'Brewsterit-Serie', Brochantit
Calcit, Caledonit, Cerussit, Chalcedon (Var.: Quarz, Mogánit), Chalkanthit, Chalkophyllit, Chalkopyrit, Chalkosin, Chrysokoll, 'Chukhrovit', Chukhrovit-(Ce), Copiapit, Corkit, Coronadit, Covellin, Cuprit
Devillin , Digenit, Dolomit, Duftit
Elyit, Emplektit, Epidot, Erythrin
'Feldspat-Gruppe', Ferberit, Fluorit, Fülöppit
Galenit, 'Gersdorffit', Gips, Goethit, Gold, Goslarit, Greenockit, Gunningit
Halotrichit, Hämatit, Hemimorphit, Hydrocerussit, Hydrozinkit
Ilmenorutil (Var.: Rutil), Ilsemannit
Jamesonit, Jarosit, 'Joséit'
Kaňkit, Kaolinit, Karminit, Kenoargentotetraedrit, Köttigit, Kupfer, 'Kupferpecherz'
Lanarkit, Langit, Leadhillit, Lepidokrokit, 'Limonit', Linarit, Löllingit
Malachit, Manganocalcit (Var.: Calcit), Markasit, Massicotit, Melanterit, Metastibnit, Metazeunerit, Miargyrit, Mimetesit, Minium, Mixit, Molybdänit, 'Monazit', Montmorillonit, Muskovit
Nickelin, Nontronit
Olivenit, Orthoserpierit, Oxyplumboroméit
Parasymplesit, Pitticit, Plagionit, Plumbogummit, Plumbojarosit, Posnjakit, Powellit, Pyrargyrit, Pyrit, Pyromorphit, Pyrostilpnit, Pyrrhotin
Quarz
Rammelsbergit, Realgar, Rhodochrosit, Rhomboklas ?, Römerit, Rosasit
Safflorit, , Scheelit, Schulenbergit, Schultenit, Schwefel, Segnitit, Serizit (Var.: Muskovit), Serpierit, Shannonit, Siderit, Silber, Skorodit, Skutterudit, Smithsonit, Sphalerit, Spionkopit ?, Stephanit, Stibiconit (Var.: Roméit-Gruppe), Stibnit, Stolzit, Strontianit, Susannit, Szomolnokit
'Tennantit-Serie', Tetradymit, 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie', Todorokit
Uraninit
Valentinit, Vivianit
Wismut, Wittichenit, 'Wolframit', Wulfenit
Yarrowit ?
Zeunerit, Zinkenit, 'Zinkrosasit', Zirkon

Die anderen Kapitel

Die Informationen zum Bergbaurevier Münstertal sind demzufolge auf mehrere Unterseiten verteilt:
1. Quellen und Bergbaugeschichte
2. Geologie
3. Erzgänge